Erreger |
Inkubations-
zeit |
mütterliche
Infektion |
Übertragung |
Prophylaxe |
Schädigungsrate
des Embryos bzw. Feten |
fetale/embryonale/
kindliche Infektion |
Borrelien |
7 Tage bis mehrere
Monate |
|
durch Zeckenbiß |
Therapie der Mutter |
In Einzelfällen wurden über fetale
Fehlbildungen und intrauterinen Fruchttod berichtet |
|
Chlamydien |
1-3 Wochen |
|
sexuelle Kontakte
Geburtsweg |
Therapie der Mutter |
|
konnatale
Infektion:
Amnionitis
Totgeburt
Frühgeburt
postpartal kommt es zu Pneumonie
Otitis
Nasopharyngitis |
Coxsackie-
Viren |
wenige Tage |
|
Tröpfchen-
infektion
Schmier-
infektion |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Immunglobulin bei negativem Immunstatus. |
Bei Infektion um den Geburtstermin schwere
neonatale Infektion möglich |
perinatale
Infektion:
Meningo-
enzephalitis
Myokarditis |
Cyto-
megalie-
Virus (CMV) |
2-10 Wochen |
|
Speichel
Harn
Vaginalsekret
Sperma
Tränen
Blut
trans-
plazentar |
Zur Zeit weder aktive
noch passive Immunisierung möglich |
Häufigste konnatale und frühpostnatale
Infektion
Bei Erstinfektion in der Schwangerschaft muß mit
einer kindlichen Infektionsrate von 40% und einer Schädigungsrate
von 5-15% gerechnet werden. |
Konnatale
Cytomegalie:
Frühsymptome:
 | Hepato-
Splenomegalie |
 | Thrombo-
zytopenie |
 | Petechien |
 | Hyper-
bilirubinämie |
 | hämolytische Anämie |
 | Mikrozephalie |
 | Chorioretinitis |
 | Enzephalitis |
 | Krämpfe |
 | Lympho-
zytose |
Spätschäden:
 | Geistige und körperliche Retardierung |
 | Sprach-
schwierig-
keiten |
 | Hörschäden |
|
Epstein-
Barr-
Virus-
Infektion |
4-14 Tage |
|
Tröpfchen-
infektion |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Standardglobulin |
Kein Zusammenhang zwischen Infektion und
kindlichen Fehlbildungen nachweisbar |
|
Hepatitis A |
14-45 Tage |
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Fäkal-orale Schmier-
infektion |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Standard-
immunglobulin möglich |
Infektion in der Schwangerschaft:
keine Schäden bekannt |
perinatale
Infektion möglich |
Hepatitis B |
90 Tage (40-160
Tage) |
|
sexuelle Kontakte
Blutprodukte
i.v.-Drogen-
abusus
während der Geburt
sehr selten
trans-
plazentar. |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Hepatitis-B-
Hyper-
immunglobulin möglich |
Keine embryonale oder fetale Schädigung. |
Risiko der
kindlichen Infektion:
70-80% bei Müttern mit chronisch infektiösem Trägerstatus.
70-80% bei Müttern mit akuter Infektion und
positivem HBs-Ag und HBe-Ag.
10% bei Müttern mit akuter Infektion und
positivem HBs-Ag ohne positiven HBe-Ag |
Hepatitis C |
1-6 Monate |
fulminanter Verlauf in
der Schwanger-
schaft möglich |
sexuell
parenteral
perinatal |
Keine Immunisierung möglich |
? |
peripartale
Infektion des Kindes wird angenommen |
Hepatitis E |
3-12 Wochen |
fulminanter Verlauf in
der Schwanger-
schaft möglich |
fäkal-oral |
Keine Immunisierung möglich |
? |
peripartale
Infektion des Kindes wird angenommen |
Herpes simplex-
Virus |
2-7 Tage bei der
Primär-
infektion |
dreimal häufigere
Infektionen innerhalb der Schwanger-
schaft |
Genitale Infektion
trans-
plazentar |
Aktive Immunisierung
der Mutter nicht erfolgs-
versprechend.
Passive Immunisierung der Mutter nur begrenzt
sinnvoll.
|
Die kindliche Infektionsrate ist gering und die
neonatale Erkrankung selten, dann jedoch meist tödlich. |
transplazentare
(konnatale) Infektion im ersten Trimenon:
Mikrozephalie
Mikroophtalmie
intrakranielle Verkalkungen
mukokutaner Herpes bei Geburt
nur Einzelfall-
beschreibungen dokumentiert!
genitale mütterliche Infektion zum Entbindungs-
zeitpunkt (peripartal):
sepsisähnliche Erkrankung beim Kind:
 | Enzephalitis |
 | Konjunktivitis |
 | Chorioretinitis |
 | Exanthem |
 | Organbefall |
 | Letalität ca. 60% |
 | Überlebende zeigen meist schwere bleibende
neurologische Schäden. |
|
HIV |
akute Krankheit:
2-4 Wochen
Antikörper-
bildung:
3-12 Wochen
Aids:
8 Monate-
15 Jahre
|
Die Schwanger-
schaft kann die Entwicklung von AIDS bei HIV-positiven Müttern
beschleunigen. |
Blut
Stillen
Geschlechts-
verkehr
plazenta-
gängig
die peripartale Infektion scheint jedoch gegenüber
der trans-
plazentaren Infektion mehr Bedeutung zu haben |
Keine Immunisierung möglich |
Schädigungsrate:
Das Risiko steigt mit der Infektionsdauer der Mutter. |
Konnatale und
perinatale HIV-Infektion:
retardierte körperliche und geistige Entwicklung
Enzephalopathie
(opportunistische) Infektionen
Sepsis
Kaposi-Sarkom |
Listeriose |
2 Wochen |
häufiger im 2. und 3.
Trimenon
oft in den Frühjahrs- und Sommer-
monaten.
|
diaplazentar
über Tiere und Tierprodukte (Milch,
Milchprodukte). |
Präventions-
maßnahmen:
 | kein rohes Fleisch |
 | keine rohe Milch |
 | Vorsicht bei Kontakt mit Haustieren |
|
Diaplazentare Übertragung des Feten zu jedem
Zeitpunkt möglich |
konnatale
Infektion:
Granulome im Nasen-Rachen-
Raum
Atemstörungen bei konnataler Pneumonie
Meningitis
Enzephalitis
Hepato-
Splenomegalie
Ikterus |
Masernvirus |
9-12 Tage |
|
Tröpfchen-
infektion |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Immunglobulin bei negativer Immunitätslage |
Auftreten von schweren Fehlbildungen bis hin zum
Abort
In anderen Studien wurden keine Fehlbildungen
beobachtet.
Bei Infektion um den Geburtstermin schwere
neonatale Infektion möglich. |
konnatale
Maserninfektion:
Abort
Totgeburt
Frühgeburt
Extreme Fehlbildungen
peripartale Infektion:
Schwere Infektion des Neugeborenen möglich |
Mumpsvirus |
18 Tage
(14-24 Tage) |
|
Tröpfchen-
infektion |
Passive Immunisierung
der Mutter mit Immunglobulin bei negativem Immunstatus. |
Infektion in der Schwangerschaft:
keine Schäden bekannt |
konnatale
Mumpsinfektion:
Nicht bekannt
perinatale Infektion:
schwere neonatale Infektion möglich |
Mykoplasmen |
|
|
sexuelle Kontakte
Geburtsweg |
Therapie der Mutter |
|
konnatale
Infektion:
Chorioamnionitis
Abort
Totgeburt
Retardierung
Frühgeburt
Postnatal kommt es oft zur Meningitis |
Papilloma-
Virus-
Infektion |
|
|
Kontakt-
infektion
transplazentar
peripartal |
Behandlung der Mutter
mittels Lasertherapie oder mittels elektro-
chirurgischer bzw. kryotherapeutischer Behandlung. |
|
konnatale und
peripartale Infektion:
beim Neugeborenen bzw. Kleinkind eventuell
Ausbildung eines Larynxpapilloms |
Pertussis |
|
|
Tröpfchen-
infektion |
Impfung der Mutter
Therapie der Mutter
|
Eine Infektion des Fetus ist nicht zu erwarten,
da weder der Erreger noch das Toxin hämatogen streuen
Cave: Hustenanfälle in der Schwangerschaft
(wehenauslösend!) |
bei florider Symptomatik ist eine Infektion des
Neugeborenen möglich |
Ringelröteln
(Parvo-Virus B19) |
1-4 Wochen |
|
Tröpfchen-
infektion, geringe Kontagiosität |
|
in 40% entwickelt sich ein Hydrops fetalis und
intrauteriner Fruchttod.
Von der Infektion der Mutter bis zum Auftreten
von Komplikationen beim Feten kann es 2-8 Wochen dauern. |
Die Infektion kann eine aplastische Anämie
verursachen und damit einen Hydrops fetalis
eventuell Abort
keine Embryopathien bekannt |
Rötelnvirus |
14-16 Tage |
Circa 12% der
Schwangeren sind nicht immunisiert
Bei flüchtigem Kontakt mit Erkrankten besteht ein
Infektionsrisiko von etwa 10%, bei engem Kontakt von etwa 70%.
|
Tröpfchen-
infektion
Diaplazentar
Röteln sind eine Woche vor bis zehn Tage nach
Exanthem-
ausbruch ansteckend |
Aktive Immunisierung
aller Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter
Bei versehentlicher aktiver Immunisierung in der
Schwangerschaft besteht nur ein minimales Risiko für eine Röteln-
embryopathie.
Passive Immunisierung bei Rötelnkontakt in der
Schwangerschaft mit negativem oder unbekanntem Immunstatus ist bis zum
8. Tag post expositionem sinnvoll.
|
Bei Infektion im ersten und zweiten Trimenon 35%.
Bei Infektion nach der 17. SSW in der Regel ohne
Folgen für den Fetus |
Röteln-
embryopathie
(GREGG-Syndrom):
Herzfehlbildungen
Innenohr-
schwerhörigkeit
Katarakt
möglicher Hornhauttrübung
möglicher Splenomegalie
möglicher geistiger Retardierung. |
Scharlach (β-hämo-
lysierende A-Strepto-
kokken) |
2-4 (1-9) Tage |
|
Tröpfchen-
infektion |
Therapie der Mutter |
Geringes Erkrankungsrisiko für Neugeborene |
|
Syphilis (Lues) |
1-3 Wochen |
Antikörper bieten
keinen Schutz vor erneuter Infektion.
In ca. 60% Spontan-
heilung im Primär- oder Sekundär-
stadium
|
Geschlechts-
verkehr
transplazentar (selten vor der 16. SSW.) |
Therapie der Mutter |
Bei unbehandelter Syphilis der Mutter ist das
Risiko der Übertragung auf das Kind im ersten Jahr der Infektion
der Mutter am höchsten.
häufig Totgeburten
sehr selten erfolgt die Geburt eines gesunden
Kindes
die perinatale Sterblichkeit ist sehr hoch |
Syphilis connata:
Das Krankheitsbild ist in Abhängigkeit vom
Zeitpunkt der Infektion sehr unterschiedlich und kommt teils erst
Jahre nach der Geburt zur vollen Ausprägung.
Früh- und Totgeburt
Hydrops fetalis
Haut-
veränderungen
Befall innerer Organe
Knochen-
veränderungen
Hörstörungen |
Toxo-
plasmose |
Tage bis Wochen |
|
Rohes bzw. ungenügend erhitztes Fleisch
Katzen(-kot)
kontaminierte Erde (Gartenarbeit!)
transplazentar |
Bei Toxoplasmose
negativer Serologie sollte sich die Mutter von Katzenfaeces fernhalten
und kein rohes Fleisch essen. |
Risiko nur bei Erstinfektion in der
Schwangerschaft
In 45-50% transplazentare Infektion
Infektion des Feten ohne Behandlung der Mutter:
 | erstes Trimenon: 15% |
 | zweites Trimenon: 45% |
 | drittes Trimenon: 68% |
|
peripartale
Infektion:
Generalisierte Infektion:
 | Hepatitis |
 | Myokarditis |
 | Pneumonie |
konnatale Toxoplasmose:
Retardierung
Mikrozephalie
Hydrocephalus
intrakranielle Verkalkungen
Chorioretinitis
Hepato-
Splenomegalie
Thrombozytopenie |
Varizellen-
Zoster-
Virus |
2-3 Wochen |
In der Gravidität
auch Reaktivierung (Zoster-
infektion) möglich |
Tröpfchen
Kontakt-
infektion |
Aktive Immunisierung
der Mutter mittels Lebendimpfstoff.
Passive Immunisierung der Mutter mit Zoster-Hyper-
immunglobulin innerhalb von 24-96 Stunden nach Kontakt bei negativer
Immunitätslage
|
bis 20. SSW:
kindliche intrauterine Infektionsrate von 25-30%
Infektion der Mutter
um den Entbindungstermin
(Ausnahme s. u.):
in 25-30% Übertragung auf das Kind.
Infektion der Mutter
4 Tage vor bis 2 Tage
nach der Entbindung:
Schwerer Verlauf der neonatalen Infektion
Bei Zostererkrankungen besteht ein geringes
Risiko als bei Varizellenerstinfektionen |
konnatales
Varizellensyndrom:
Hauterscheinungen
Gliedmaßen-
hypoplasie
psychomotorische Retardierung
Paralyse
Krämpfe
Hirnatrophie
Chorioretinitis
Katarakt
peripartale Infektion:
Schwere Infektion des Neugeborenen möglich
|